An den beiden letzten Wochenenden brachte die KLJB Adlkofen die Komödie „Glenn Miller und Sauschwanzl“ auf die Bühne. Zeuge dieser sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Zeitreise in drei Akten konnten Sie im Gasthaus Westermeier in Blumberg werden. Karten gab es wie jedes Jahr an der Abendkasse.
Die Nachkriegsjahre, irgendwo in Bayern, sie sind hart: Geld und Waren sind knapp, der Schwarzmarkt floriert und der Vater ist noch nicht aus dem Krieg nach Hause zurückgekehrt. Und so tun Oma Gerti, Johanna und deren Töchter Hilde und Fane ihr Bestes, um die Metzgerei Aicher am Laufen zu halten und so ihr Auskommen zu sichern. Jede versucht auf ihre ganz eigene Weise, die Familie tatkräftig zu unterstützen und dabei beweisen die Damen großen Einfallsreichtum. Doch es läuft nicht alles rund in der Schlachterei, einerseits ist der Vetter aus der Stadt mitzuversorgen, der für die Arbeit in der Fleischerei so gar kein Talent beweist. Andererseits sind die Kontrollen der „Amis“ streng und die Aichers haben die eine oder andere sprichwörtliche Leiche im Keller, da ist es kein Wunder, dass ihnen die schlesische Flüchtlingsfrau Edda, die sich bei ihnen einquartieren möchte, nicht willkommen ist.
Das Stück von Christian Lex wirft einen Blick in der deutschen Historie zurück, skizziert auf humorvolle Art das Schicksal einer bayerischen Familie, die mit viel List und Geschick versucht, in den schweren Jahren der Besatzungszeit zu bestehen. Und obwohl jenes Kapitel der Geschichte längst abgeschlossen ist, kann man vielleicht sogar eine Moral für diese Tage aus dem Stück ziehen: die Angst vor der oder den Fremden, die man liebgewinnt, wenn man damit vertraut wird und wenn Vorurteile durch persönliche Erfahrungen ersetzt werden.
Erneut stellte die Laienspielgruppe der Landjugend ihr Können unter Beweis, sie sind gut, richtig gut! Es war deftig, es war bayerisch und es wurde herzhaft gelacht. Die verschiedenen Charaktere wurden authentisch dargestellt und die wechselnden Emotionen überzeugend vermittelt. Besonders hervorzuheben war das aufwendig gestaltete Bühnenbild. Regie führte das bewährte Duo mit Christian Märkl und Alois Winter.
(Artikel von Diana Kapfhammer)
Theaterspieler 2015 der KLJB Adlkofen