Dieses Jahr brachte die Adlkofener Landjugend das Theaterstück „Links, Rechts, Gradaus" von Werner Asam auf die Bühne. Das lustige Volksstück in drei Akten wurde an fünf Terminen in den letzten zwei Wochenenden jeweils im Gasthaus Westermeier in Blumberg aufgeführt. Karten gab es an der Abendkasse.
Reichenbach ist eine Kleinstadt in Bayern, in der die politische Welt noch in Ordnung scheint, und die Zentrumspartei unumschränkt und unangefochten regiert. Ein winziger Wermutstropfen vergällt diese Idylle, denn bei jeder Wahl hat man eine sozialdemokratische Stimme, vom alten Hufschmied. Kurz vor den Wahlen segnet „der Rote“ Wimmer Martin das Zeitliche. Beim Leichenschmaus wird politisiert und in Erwartung eines „sauberen“ Wahlergebnisses ist die Stimmung ausgelassen.
Doch der Verstorbene hat noch ein Überraschung in petto: Bei der Hinterlassenschaft des Alten findet sich ein Brief, welcher den Bürgermeister in arge Verlegenheit bringt. Er soll das Ergebnis eines Seitensprunges seiner Mutter mit dem Hufschmied sein. Und sollte dieser nicht dafür sorgen, dass auch künftig mindestens eine rote Stimme pro Wahl abgegeben wird, droht er, posthum dieses bestgehütete Geheimnis, durch den Notar, zu lüften. Der Bürgermeister findet sich in einer argen Bredouille. Trotz seiner „guten Argumente“ findet sich niemand, der bereit ist, für die Sozialdemokraten abzustimmen. Beim neuen Urnengang erlebt Reichenbach einen Skandal, wieder gibt es einen „Nestbeschmutzer“ in den Reihen der Wähler. Worte wie Rebellion fallen - es wird spekuliert, denunziert, der Notar verdächtigt. Es wird eng für den Bürgermeister und ihm bleibt keine andere Wahl, als sich als Rot-Wähler zu outen, ein Geständnis mit weitreichenden Konsequenzen…
Reichenbach ist ein fiktiver Ort in Bayern, die Personen frei erfunden und doch wird sich der eine oder andere Zuschauer am Ende der Aufführung fragen, ob es nicht gewisse Parallelen zum richtigen Leben gibt. Ein humorvoll dargestellter Fingerzeig auf die politische Bühne Bayerns ist vom Autor nicht ungewollt.
Den jungen Schauspielern gelingt es, die verschiedenen Charaktere authentisch darzustellen, die Emotionen, Nöte und Beweggründe für ihr Handeln glaubhaft zu vermitteln. Regie führen auch in diesem Jahr Christian Märkl und Alois Winter. Besonders hervorzuheben ist die musikalische Umrahmung des Schauspiels. Freuen konnte man sich auf einen kurzweiligen, unterhaltsamen Abend in Blumberg, die Darsteller wussten zu unterhalten.
(Artikel von Diana Kapfhammer)
Theaterspieler 2016 der KLJB Adlkofen